Eier aus Freilandhaltung von glücklichen Hühnern? Nein!

Links, Hühner aus einer Freilandhaltung-Anlage - rechts, ein glückliches Huhn (Alpha).

Hühner sind sensible Wesen und völlig überfordert in solch überfüllten Freiland-Anlagen. Sie fressen sich dort gegenseitig die Federn vom Leib und hacken sich. Sie sind krank und unglücklich.

Hier ein kleiner Einblick in das Leben der Hühnerschar von Mambasia:

Als wir Tesla, unseren Hahn gerettet haben war klar, dass wir uns evtl. weitere Hennen holen müssen. Hier auf dem Land sagt man, ein Hahn braucht 8 Hennen. Tesla hat langsam angefangen meine 3 geliebten Hühnchen zu trampeln. Das fanden die gar nicht lustig, hab ich sie doch zu einer emanzipierten kleinen Sistazgruppe erzogen, die Tesla allein schon durch seine Anwesenheit völlig durcheinander gebracht hat. Eigentlich sagt man ein Hahn bringt Ruhe in die Schar und beschützt sie. Bei uns wurde es unruhiger und beschützt hatten sich die Hühner vorher auch selbst, Alpha und Gamma haben immer mal Hahn gespielt. Trotzdem, Alpha und Bertha mögen Tesla, Gamma hat sich immer mehr zurückgezogen. Also habe ich entschieden, bevor es richtig kalt wird, noch drei Hühnchen zu retten (im Winter ist ein Stallwechsel schwieriger weil viele Ställe beheizt sind und der Umzug dann noch stressiger für die Mädels ist). Ich habe also alle möglichen Hühnerfarmen angerufen und gefragt ob sie ausgediente Legehennen abgeben. Denn nach einem Jahr hat so ein Hühnchen ausgedient, da die Eierproduktion nach lässt und es wird geschlachtet, obwohl es noch gut 4-5 Jahre Lebenszeit hätte. Ich habe dann einen Freiland Hof in der Nähe gefunden, der grade aussortiert hat und nun haben wir schon ein paar Tage, 3 neue Mitbewohnerinnen.

Die Drei sahen und sehen furchtbar aus, alle Kämme sind verletzt, gut 10-15 Prozent des Federkleids fehlt und man sieht kahle Stellen. Sie haben sofort angefangen alle Federn zu fressen, die sie in unserem Stall finden konnten. Am ersten Tag haben sie sich gegenseitig noch angepickt und waren sehr laut.

Ich wusste, meine alten Hennen würde der Zuwachs auch erstmal etwas aufregen aber so schlimm war es gar nicht. Alpha ist zu den Neuen immer noch etwas rüde und macht ihrem Namen wieder mal alle Ehre. Gamma hat sie zu meinem erstaunen, sehr nett begrüßt und ihnen genau wie Bertha, alles gezeigt. Tesla hat alle wie ein Gentleman empfangen, die Neuen haben ihn und sein glänzendes Federkleid bewundernd begutachtet. Selbst als er die neuen Haremsmitglieder getrampelt hat, waren die total ruhig und sind ihm gleich wieder hinterher gerannt. Alpha, Bertha und Gamma sind froh über die Entlastung und laufen wieder alle zusammen mit der neuen großen Schar mit. Mein Plan ist also vollendst aufgegangen. Wir konnten drei Leben retten und haben wieder eine ausgeglichene, glückliche Hühnertruppe. Tesla hatte auch nonstop gekräht bevor wir die Neuen geholt haben. Mitten in der Nacht (wenn er uns gehört hat)und den ganzen Tag über. Sowas ist Gift für einen Lebenshof, nichts ist schlimmer als genervte Nachbarn. Mit seinen 6 Hühnern ist Tesla nun gut ausgelastet und kräht nur noch ein paar Mal am Tag.

Ich könnte noch ewig über das bunte Leben unserer Hühner schreiben und werde es auch noch an anderer Stelle. Ich hoffe einen kleinen Teil dazu beitragen zu können, dass diese feinfühligen Wesen nicht mehr als Ware behandelt werden auf dieser Erde. Hühner sind die Tiere, die mich mit Ihrer Tiefe wirklich am meisten beeindruckt haben.

Zuletzt möchte ich noch die Organisation Rettet das Huhn e.V. vorstellen. Der Verein leistet seit Jahren eine wundervolle Arbeit in der Hühnerrettung und ist ein großes Vorbild für mich. Lest euch mal die Einträge der Teamtagebücher durch. Da kommen einem echt die Tränen. Leider sind für uns die Vermittlungswege zu weit.